Datum der Publikation 07/08/2017
Marokkanische Gerichte Neun Gerichte, um Marokko zu entdecken
Über marokkanische Gastronomie zu sprechen, bedeutet, in eine der persönlichsten Küchen nicht nur Nordafrikas, sondern des ganzen Kontinents einzutauchen. Küche mit moschusartigen Aromen, ungewöhnlichen Gewürzen, der Verschmelzung von Süßem und Herzhaftem, einem Tisch, der mit Familie und Fremden geteilt wird, voller Tradition und Modernität, Magie und Geheimnis. Marokko ist dieses tiefblickende Paradies, das einem arabischen Sprichwort Ehre macht: „Wer einen Blick nicht versteht, wird auch keine lange Erklärung verstehen.“
TAJINE
Berberischer Herkunft, ist der Tajine (oder Tajín) eines der bekanntesten Gerichte der marokkanischen Kultur. Sein Name stammt von dem Gefäß, in dem es zubereitet wird, ebenfalls Tajine genannt (genau wie in Spanien bei der Paella). Darin findet man einen Eintopf aus Fleisch, Fisch oder Gemüse, bei dem Gewürze, Datteln und Pflaumen eine wichtige Rolle spielen. Sein Garen erfolgt bei niedriger Temperatur und nutzt den Dampf, der sich unter dem charakteristischen konischen Deckel sammelt, der das Gericht ständig rehydriert und zugleich zu einer sehr gesunden Option macht.
PASTELA
Die beste Art, ein marokkanisches Festmahl zu eröffnen, ist mit einer guten Pastela. Es handelt sich um einen köstlichen süß-salzigen Teig, hergestellt aus Filoteig, der eine Füllung aus Huhn, Zwiebeln, Mandeln und verschiedenen Gewürzen wie Kreuzkümmel, Zimt und Kurkuma enthält. Die Füllung wird am Vortag zubereitet und ruhen gelassen, wodurch die Aromen auf dem Gaumen voll zur Geltung kommen.
CUSCÚS
Couscous ist für die Marokkaner, was Reis für Asiaten ist. Vielleicht eines der ältesten Gerichte der Berberkultur, dessen Existenz seit fast 1000 Jahren belegt ist. Man könnte sagen, dass es eigentlich eine Beilage zum Eintopf ist, zu dem es serviert wird. Es wird mit dem Dampf des Eintopfs zubereitet, besonders bekannt ist Lamm mit Pflaumen. Obwohl es unzählige Varianten gibt, ist eine der interessantesten die süße Couscous-Variante namens Seffa, die von Kindern geliebt wird und häufig zur Feier der Geburt eines Babys serviert wird.
HARIRA
Sie ist eine Institution auf dem marokkanischen Tisch und ein Grundnahrungsmittel während des Ramadan. Sie darf nicht fehlen. Harira ist eine gehaltvolle Suppe mit Kichererbsen, Gemüse, unzähligen Gewürzen und Fleisch wie Lamm, Rind oder Huhn. Ihr hoher Kaloriengehalt und ihr kräftiger Geschmack machen sie zum perfekten Gericht, um das Fasten zu brechen und neue Energie zu tanken. Sie wird normalerweise mit Brot und frischem Obst serviert, wobei dies stark von den Familientraditionen abhängt. Interessanterweise wird sie heiß serviert, selbst bei brütender Hitze.
HUMMUS
Es bedarf keiner Vorstellung. Es ist wohl das am weitesten verbreitete Element der arabischen Küche. Auch in Marokko wird Hummus zubereitet und ist in jedem Restaurant leicht zu finden, aber wusstest du, dass es auch eine Variante mit gekochten Favabohnen statt Kichererbsen gibt? Sie heißt Byessar und wird in Europa innerhalb der veganen Szene immer beliebter, obwohl sie manchmal fälschlicherweise „Bohnenpastete“ genannt wird. Ohne Zweifel ist dies ein unbestreitbarer Beweis dafür, dass die marokkanische Küche auch Platz für kalorienarme Gerichte bietet, ideal für alle, die sich auch gesund ernähren möchten.
MSEMMEN
Es gibt kein Frühstück in Marokko ohne diese köstlichen Crêpes, kulinarische Wunder, die auch als rghaif bekannt sind. Manche sagen, sie könnten die marokkanische Version der Filloas sein, obwohl ihre Textur blätteriger ist und die herzhafte Variante ebenfalls viele Anhänger hat. Sie sind ein perfekter Snack, um unerwartete Gäste zu bewirten. Und sie sind nicht die einzigen Crêpes, die in Marokko zubereitet werden: Eine weitere Sorte ist Beghrir, die mit Honig serviert wird und traditionell Frauen nach der Geburt angeboten wird.
CHEBAKIA
Auch bekannt als shebbakiyya, bedeutet der Name ungefähr „Gitter“. Es ist eines der Desserts, die direkt nach der Harira gegessen werden, nach dem Fasten im Ramadan. Es sind verspielte Schichten aus ineinander verschlungenem Teig mit Mandeln und Anis, überzogen mit Honig und Sesam. In manchen Familien wird der Zimt durch andere Gewürze ersetzt, teilweise auch mit Kakaopulver experimentiert. Die ideale Begleitung? Der unverzichtbare marokkanische Tee.
SFENJ
Man könnte von der perfekten Mischung aus Donut und Churro sprechen, dem wahren Star des Street Foods des Landes. Diese Leckereien sind besondere Kringel, die meist zum Frühstück oder als Snack gegessen werden, und sie gehören wahrscheinlich zu den begehrtesten marokkanischen Spezialitäten für Einheimische und Touristen an den Straßenständen in Marrakesch, Fès oder Casablanca. Wie der Name schon sagt (Schwamm), sind diese Kringel wahre Schwämme im Mund, und ihre Textur und ihr Geschmack erinnern an die traditionellen spanischen Churros. Selbstverständlich ergeben sie getaucht in heißer Schokolade die perfekte Kombination.
MAROKKANISCHER TEE
Zu sagen, dass man in Marokko eher Tee als ein Glas Wasser serviert bekommt, ist keineswegs übertrieben. Marokkanischer Tee ist sozusagen die Visitenkarte Marokkos, obwohl die Teetradition im Land erst ein paar Jahrhunderte alt ist. Seine Zusammensetzung ist einfach: eine Mischung aus grünem Tee und Minze, mit oder ohne Zucker. Nach Tradition wird der Tee dreimal serviert: das erste Mal bitter wie das Leben; das zweite Mal stark wie die Liebe; und das dritte Mal süß wie der Tod. Doch nirgends sonst schmeckt er so wie in Marokko.